Biographie


Peter Feuchtwanger: Lebenslauf

Peter Feuchtwanger, wurde in München geboren, lebte und unterrichtete aber viele Jahrzehnte in London und auf Meisterkursen in aller Welt.

Klavierunterricht erhielt er bei Gerti Rainer (einer Schülerin Emil von Sauers), Max Egger, Edwin Fischer und Walter Gieseking. Zudem studierte er Komposition bei Hans Heimler (einem Schüler von Alban Berg, Heinrich Schenker und Felix Weingartner) und Lennox Berkeley, und indische und arabische Musik und Philosophie, unter anderem bei Nazir Jairazbhoy und Dr. Arnold Bake. Eine überaus erfolgreiche Laufbahn als Pianist brach er schon früh ab, um sich der Komposition und der Pädagogik zu widmen.

Sein entscheidender musikalischer Einfluß kam durch die Begegnung mit der rumänischen Pianistin Clara Haskil. Er befaßte sich außerdem intensiv mit dem Studium des Belcanto im goldenen Zeitalter des Gesangs. Mit seinen Variationen über ein östliches Volkslied (Buch 1 und 2) gewann er 1959 den ersten Preis beim Internationalen Viotti Kompositionswettbewerb.

1966 bekam er von Yehudi Menuhin den Auftrag, ein Werk für Violine, Sitar, Tabla und Tamboura für das Bath Festival zu schreiben. Dieses wurde von Menuhin und Ravi Shankar uraufgeführt und diente als Grundlage für deren überaus erfolgreiche Schallplatte East meets West. Drei von Feuchtwangers Studien in Eastern Idiom für Klavier erschienen bei Augener´s, Galliard und Galaxy. Diese und eine Reihe anderer Stücke (zum Beispiel Introduction und Ragas für 8 Bratschen und Cello oder Kontrabaß, Lieder für Mezzosopran und Kammerensemble, ein Werk für Violine und Tonband, und weitere Klavierstücke), wurden in Deutschland, England, Japan und der Schweiz im Rundfunk sowie im schwedischen Fernsehen gesendet.

Peter Feuchtwanger tritt oft in Sendungen und Interviews in Radio und Fernsehen auf. Außerdem verfaßt er regelmäßig Beiträge zu diversen Zeitungen und Fachzeitschriften, u. a. auch der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Darüber hinaus ist er Jurymitglied vieler internationaler Klavierwettbewerbe und Vizepräsident der EPTA (European Piano Teachers Association). Er war stellvertretender Professor an den Musikhochschulen Karlsruhe und Basel, und hatte eine Gastprofessur an der Yehudi Menuhin School in England inne. Im Jahr 2002/2003 war er Gastprofessor am Mozarteum in Salzburg.

Durch die Qualität seiner Meisterkurse, die er seit 1967 in aller Welt gibt, hat er einen internationalen Ruf erlangt. Er hat an der Dartington International Summer School, beim Schleswig-Holstein Festival, in La Roque Danteron (Frankreich), bei der Musikalischen Begegnung Lenzburg (Schweiz), der Schubertiade Schnackenburg (Deutschland) und bei Bösendorfer in Wien unterrichtet und hält weiterhin Meisterkurse beim Festival Tibor Varga in Sion und an der Internationalen Sommerakademie am Salzburger Mozarteum. Er betreut sein eigenes Klavierfestival in Feuchtwangen an der Romantischen Straße, die Stadt, die seine Ahnen 1555 verließen. Außerdem hat er Meisterkurse gegeben in: Großbritannien (London, Aldeburgh, Edingburgh, Brighton, Tudeley, Harlaxton), Deutschland (Bonn, Würzburg, Waldkirch, Hüde am Dümmersee, Ettlingen, Kitzingen, Rheinbach, Bad Godesberg, WestLB Akademie Schloß Krickenberg, Erfurt und an den Hochschulen in Berlin, Dresden, Hannover, Freiburg, Karlsruhe, Dortmund, Düsseldorf, Hagen, Münster, Osnabrück, Mannheim und Trossingen), Frankreich (Paris, Lyon), der Schweiz (Sagogn, Basel, Bern, Vevey, Lutry, Raperswil), den Niederlanden (Sweelinck Konservatorium Amsterdam, Utrecht, Maastricht), Skandinavien (Kopenhagen, Oslo, Tromso, Stavander, Harstad), Finnland (Helsinki), Israel (Music Centre in Jerusalem, Tel Aviv Akademie, Haifa), Belgien, Japan, Korea, den Vereinigten Staaten und Brasilien.

Zudem wird er als Referent gesucht, zum Beispiel zum Thema Clara Haskil. Vorlesungen hat er in Saarbrücken sowie in einigen der oben angeführten Städte gehalten. Sein höchst erfolgreicher Workshop "Klavierübungen zur Heilung physiologischer Spielstörungen und zum Erlernen eines funktionell-natürlichen Klavierspiels", den er zu zahlreichen Anlässen vorgestellt hat, unter anderem im Herbst 1998 beim Kongreß für Musikermedizin und Musikphysiologie, Berlin (organisiert durch die Berliner Philharmoniker), hat schon vielen Pianisten geholfen, ihre Schmerzen beim Spielen zu heilen.

Peter Feuchtwanger starb am 18. Juni 2016 in London.

Eintrag im Lexikon des Klaviers

Silke Kruse-Weber hat den Artikel über Peter Feuchtwanger im Lexikon des Klavier (Laaber Verlag) geschrieben, den wir hier als pdf-Download anbieten. [mehr] [298 KB]